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nach Nikäa. ISNIK. 11. Route. 153 (10 St. zu Pferd bis Gemlik) sind bedeutende Spuren vorhanden und an
ihr befindet sich nach 3 St. unterhalb von Mustafali eine griechische und
lateinische Inschrift über eine Erneuerung des Weges durch Kaiser Nero.
Der nördl. Weg teilt sich später vierfach. Die eine Abzweigung führt nach
W. in 8-9 St. nach Basarkiöi am Westufer und weiter nach Gemlik. Von
den drei anderen Abzweigungen ist die eine, die nach N. geht, eine alte
zum Teil in den Felsen geschnittene und gut erhaltene Römerstraße, die um
den Baschkires Dag (1132m.) über das alte Libon und Eribolon nach dem
heutigen Bagtschedschik (S. 158) und nach Nikomedeia (Ismid) gelangt; auf
ihr zog Gottfried von Bouillon gegen Nikäa (S. 151). Die zweite Abzweigung
führt nach NNW. nach Karamursal (S. 158), die dritte nach NW. über Kis
Derbend im Tal des Kirk Getschid Su (Drakon) nach Dil Burnu (S.158); auf
dieser Straße und an diesem Orte wurden die Vortruppen im I. Kreuzzuge
(Gauthier-sans-Avoir) vernichtet. Von Nikäa zog das Heer Gottfrieds auf
der alten Straße (S. 152) nach Levké im Sangariostal (S. 159), von dort
erstieg es in zwei Haufen die Hochebene und erzwang durch die Schlacht
vom 1. Juli (S. 160) den Zutritt; von Doryläum (Eskischehr, S. 160) ging es
in einem wegen der Öde mörderischen Marsche direkt nach S. über Seïdi
Gasi (S. 161) nach Tschai (S. 165) und dann südl. um den Sultan Dag (S. 165)
herum, weil dort mehr Wasser war (S. 166), nach Konia (S. 167), weiter
nach Eregli (S. 161) und über das Taurusgebirge. König Konrad III. ver-
folgte
1147, auf dem II. Kreuzzug, von Nikäa aus den gleichen Weg (S. 160).
Über den III. Kreuzzug vgl. S. 166.

Das Sehenswerteste vom alten Nikäa ist die an die Mauern von
Konstantinopel erinnernde, verfallende und teilweise überwachsene
Befestigung (Rundgang 2-3 Stunden).

Von der alten griechischen Befestigung der quadratischen Stadt (S. 151)
ist wenig erhalten (s. unten). Die römischen Erneuerungen unter den Flaviern
im I. Jahrh. nach Chr. (S. 151), von denen das Levké- (im O.) und das Stam-
bul-Tor
(im NW.) sprechen, im II. Jahrh. unter Hadrian (s. unten) und im
III. Jahrh. durch Claudius Gothicus, von dem das Jenischehr-Tor (im S.) und
das verschwundene Seetor (im W.) stammen, veränderten das Quadrat in
ein Polygon von 4427m Umfang. Die Byzantiner setzten die seitlichen Türme
vor die alten Tore und das Mauerwerk auf sie und änderten und erneuten
viel. Die schönste aus alten Werkstücken gebaute Strecke der Westmauer
stammt nach der erhaltenen Inschrift von Kaiser Leo dem Isaurier (S. 154).
Ganz bedeutende Stücke aber von Mauern und Türmen (besonders im S.),
die Torgebäude vor den Toren und die ganze Vormauer sind erst seld-
schukisch
(S. 151). In diesen Teilen stecken die zahlreichen antiken Reliefs
und Inschriften und stellenweise Holzbalken. Die Innenmauer ist
10-13m hoch und 5-7m dick und hatte oben einen Umgang und Zinnen.
108 gerundete und eckige, mehrstöckige Türme springen aus ihr vor und
sind von der Stadt her zugänglich. Vor der Mauer liegt ein 16m breiter
Umgang, davor eine niedrigere Außenmauer mit 130 runden Türmen
und ein Graben.

Vom Gasthof (Pl. a) gelangt man in östl. Richtung (l.) in 10 Min.
zum Osttor, dem Tor von Levké (Pl. 1). Das alte Tor (um 70 nach Chr.;
S. 151) erinnert an römische Triumphtore, hat r. und l. Nischen und
ist tief verschüttet; innen und außen auf dem Fries ist die Bau-
inschrift
aus flavischer Zeit angebracht und außen dazu die Hadrian’s
(S. 151). Alle Vorbauten stammen aus byzantinischer und seld-
schukischer
Zeit (S. 161). Vor dem Tore endet r. ein Aquädukt mit
niedrigen Bogen, dessen Anlage auf Justinian zurückgehen soll;
unter ihm läuft der Weg nach Mekedsché hindurch (S. 155). Man
gehe nach l. (N.) vor der Mauer hin und nach 15 Min. durch eine
Mauerlücke (Pl. 2) wieder hinein. Innen r. ein eingestürzter Turm, l.
das tiefverschüttete hellenistische Nordtor (Pl. 3), aus großen Blöcken